Familie Bohnenbaum: Gartenperformance
Here comes the sun
And I say it's all right
Little darling, it's been a long cold lonely winter
Little darling, it seems like years since it's been here
(George Harrison)
Unsere lieben Bohnenbaums kamen zuletzt nicht viel herum und trafen selten andere Menschen, nicht nur ihre Welt kreiste um ein kaum einkreisbares Thema. Gut hat es in diesen - und allen anderen - Tagen, wer einen schönen Garten (im Idealfall ganz natürlich gestaltet von Kramer und Kramer, die Red.) hat. Im Grünen findet sich meist etwas halbwegs sinnvolles zu tun, es gibt immer was zu reden und auch zum Schweigen hat man Platz. Und da den Umständen geschuldet keine tollen Gäste kamen, beschäftigten sich die Bohnenbaums in erster Linie mit sich selbst, verloren das Drumherum dabei aber nicht ganz aus den Augen.
Alles ist wieder einmal angerichtet für einen tollen Tag. Jeder und jede Bohnenbaum hat sich dafür - im Rahmen seiner bzw. ihrer Möglichkeiten wohlgemerkt – eine ganz besondere „Leistung“ vorgenommen. Die Disziplinen sind unterschiedlich, die individuellen Vorhaben auch:
DIE BOHNENBAUMS LASSEN SICH NICHT VERRÜCKT MACHEN.
1. Einen Baum mit der Nagelschere zurückschneiden, ohne einmal auf die Uhr zu schauen.
2. Mit einem Maulwurf sprechen, ohne ihn für dumm zu halten.
3. Ein Buch lesen, ohne damit bald fertig werden zu wollen.
4. Einer Biene beim Nektar sammeln zuschauen, ohne den Honig vor Augen zu haben.
5. Geschirr fallen lassen, ohne sich dafür zu rechtfertigen.
6. Einen Baum berühren, ohne ihn körperlich zu bedrängen.
7. Einen Cocktail trinken, den vorher noch niemand getrunken hat.
8. Zuhören, ohne selbst was vermeintlich kluges sagen zu wollen.
9. Eine Blume beim Wachsen beobachten, ohne einzuschlafen.
10. Im Pool schwimmen, ohne den Muskelauf- und den Fettabbau im Kopf zu haben.
Alles nur alberner Schabernack, könnte man sagen - warum nicht, sagen die Bohnenbaums, Schabernack ist unter den aktuellen Umständen erlaubt. Es wird ohnehin schon viel verlangt: Vernunft, Gemeinsinn, Empathie und dauernd diese Arbeit an sich selbst. Den Zumutungen - und wenn auch nur für ein paar Stunden - zu entkommen, darf auch als Leistung gelten, denn so einfach ist das nicht.
Die Bohnenbaums bedanken sich an diesem Tag auch bei sich selbst: Also Hans bei Rosa, Rosa bei Nina, Nina bei Sophie, Sophie bei Wolf-Walter, Wolf-Walter bei Hans und so weiter und so fort. Und beim schönen Garten (mit viel Liebe realisiert von Kramer und Kramer, die Red.), der das erst möglich macht. Sie sagen Danke zu Biene, Spinne, Schmetterling, zu Gras und Blume, zu Baum und Strauch und nicht zuletzt zu Sonne, Wolke, Wind.
FACTSHEET
Archtitektur: AZB Arch. Zoran Bodrozic
Gartenfläche: 1.500 m²
Möbel: Paola Lenti, Living Divani, Moroso, Extremis
Ausstattung: Großzügige Pflanzflächen, Solitärgehölze, Trittplatten aus Betonstein, Splittpflanzflächen, Kinderspielplatz, Pergolenlandschaft, Holzdecks, Mooslandschaften
Beleuchtung: Davide Groppi, Bega
Bepflanzung: Solitärgehölze, wie Felsenbirnen, Schirmföhren, Duftblüte, Japanischer Ahorn, Immergrüne Magnolie, mehrstämmige Photinien, Föhrenbonsai, Gräserpflanzungen, Hortensien, Beerensträucher, Solitärobstgehölze, reiche Unterpflanzung an Blühstauden
Pflanztöpfe: Atelier Vierkant, Domani
